Auch wenn die letzte Entscheidung noch aussteht, eines ist jetzt schon klar: Der Preis der Literaturblogger für das beste unveröffentlichte Romanmanuskript geht in diesem Jahr an eine Frau. Die Fachjury des Blogbuster-Preises hat getagt und drei Autorinnen für die Shortlist nominiert. Franziska Gänsler, Ela Meyer und Sylvia Wage können sich nun Hoffnung auf den ersten Preis und die damit verbundene Veröffentlichung ihres Romans im literarischen Programm des Eichborn-Verlags machen.
Eichborns Programmleiter Dominique Pleimling zeigte sich von der hohen Qualität der eingereichten Manuskripte begeistert: „Die Texte haben mich mit ihrem durchweg hohen literarischen Niveau begeistert. Ich habe sie mit großem Vergnügen gelesen.“
Literaturagentin Elisabeth Ruge, die bereits zum dritten Mal in der Fachjury sitzt, stimmt dem zu: „Dies ist die bisher stärkste Shortlist des Wettbewerbs.“
Insgesamt wurden 133 Romanmanuskripte bei der diesjährigen Staffel des unkonventionellen Literaturpreises eingereicht und im ersten Schritt von einer zehnköpfigen Bloggerjury auf Herz und Nieren geprüft. Aus neun Titeln, die es auf die Longlist geschafft haben, wurden die Finalistinnen von einer prominent besetzten Fachjury ausgewählt. Ihr gehören neben Pleimling und Ruge auch die Bestseller-Autorin Alexa Hennig von Lange, der BR-Literaturkritiker Knut Cordsen und die Bloggerin Alexandra Stiller an.
Franziska Gänsler – Kahn
Die erste Finalistin, Franziska Gänsler, hat Kunst und Anglistik studiert und ist neben dem Schreiben vor allem in der Kunst- und Kulturvermittlung tätig. Der Protagonist ihres Romans „Kahn“ verliert bereits in der Kindheit seinen Vater, der sich das Leben nimmt. Er diente im Krieg als Soldat, galt als Held, wirkte als Mediziner. Als Jahre später die Mutter stirbt, kehrt er zurück in die Heimatstadt und wird mit der Vergangenheit der Familie konfrontiert. Franziska Gänslers Manuskript wurde von der Literaturbloggerin Constanze Matthes (Blog: Zeichen & Zeiten) ausgewählt.
Ela Meyer – Es war schon immer ziemlich kalt
Die Autorin Ela Meyer wurde von der Literaturbloggerin Isabella Caldart (Blog: novellieren) nominiert, ist vor dreizehn Jahren von Hamburg in die Nähe von Barcelona gezogen, hat Kurzgeschichten in diversen Literaturzeitschriften veröffentlicht und ist Mitbegründerin des Literaturmagazins Schredder. In ihrem Romanmanuskript „Es war schon immer ziemlich kalt“ beschreibt Ela Meyer wie es geht, befreundet zu sein, wenn man sich in vollkommen gegensätzliche Richtungen entwickelt. Wann ist gemeinsame Vergangenheit nur noch Ballast? Muss eine Freundschaft aus Kindheitstagen überhaupt überleben – oder ist es irgendwann an der Zeit, loszulassen?
Sylvia Wage – Grund
Die dritte Shortlistautorin Sylvia Wage, nominiert vom Literaturblogger Stefan Härtel (Blog: Bookster HRO), lebt in Berlin, ist in der Öffentlichkeitsarbeit tätig, Bonner Literaturpreis-Trägerin und Mitglied im Berliner Literaturlabel zuckerstudio waldbrunn. In ihrem Romanmanuskript geht es um Herrschsucht, Alkoholismus und häusliche Gewalt. Auf mehreren metaphorischen Ebenen erzählt sie von einer äußerst unzuverlässigen Figur, die ihre Leser von Beginn an mit völlig absurden Behauptungen konfrontiert.
Preisverleihung auf der Frankfurter Buchmesse
Welche der drei Finalistinnen das Rennen um den begehrten Verlagsvertrag machen wird, soll im Rahmen der Frankfurter Buchmesse im Oktober verkündet werden. Abhängig von der Entwicklung der Corona-Pandemie wird derzeit die Möglichkeit einer Präsenzveranstaltung in Kombination mit einem Online-Streaming geprüft.
Eine Pressemeldung der Bastei Lübbe AG
www.luebbe.de