Das künstlerische Programm der Matinee rund um die Verleihung des fünften Christine Lavant Preises war wieder außergewöhnlich – die großartige Elisabeth Orth las gefühlvoll aus Briefen, Prosa und Lyrik der großen Kärntner Schriftstellerin, begleitet von zwei Ausnahmekünstlern – Edgar Unterkirchner am Saxophon und Tonc Feinig am Piano. Ein filmisches Kurzporträt von Alice Pfitzner über Judith Schalansky, der Ausschnitt eines Zeitzeugen-Gesprächs mit Lavant-Nichte Elisabeth Wigotschnig und die großartige Lavant-Foto-Serie von Ernst-Peter Prokop bereicherten die 90-minütige Matinee. Moderiert von Martin Traxl, unter der Regie von Julian Pölsler.
Wegen eines Leitungsdefekts der Telekom musste die Liveübertragung auf ORFIII verschoben werden, der neue Sendetermin ist am Sonntag, 18. Oktober 2020 um 11.50 Uhr.
Daniela Strigl, die die Laudatio auf Judith Schalansky gehalten hat, zur Begründung der Jury: „Judith Schalansky gehört zu den eigenwilligsten und wandlungsfähigsten Stimmen der deutschsprachigen Literatur. Mit ihren Romanen, Erzählungen und kulturhistorischen Essays, aber auch als Herausgeberin der „Naturkunden“ betreibt sie eine Form der Welterkundung voll Neugier und Enthusiasmus für das Entlegene und Besondere. Ihr kritischer Blick gilt dem Zusammenhang von Politik, Macht und Wissen, den Festlegungen auf Geschlecht und Charakter und nicht zuletzt der menschlichen Überheblichkeit angesichts der malträtierten Natur.“
Zu Judith Schalansky
1980 in Greifswald geboren, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign. Sie lebt als Herausgeberin, Gestalterin und freie Schriftstellerin in Berlin.Schalansky begann ihre publizistische Tätigkeit 2006 mit dem typografischen Kompendium Fraktur mon Amour, ehe sie zwei Jahre später ihr literarisches Debüt Blau steht dir nicht vorlegte. Judith Schalansky ist in vielen literarischen Genres zu Hause und ist sowohl mit ihren Romanen und Erzählungen sowie Hörbüchern und Theateradaptionen bekannt geworden. Ihr literarisches Werk wurde bereits mit vielen Preisen und Auszeichnungen bedacht.
Christine Lavant Preis
Der Christine Lavant Preis wurde von der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft 2016 ins Leben gerufen, um an die Dichterin und ihr großartiges Werk zu erinnern. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis für Lyrik und Prosa würdigt Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die in ihrem literarischen Schaffen – so wie auch Christine Lavant – einen hohen ästhetischen Anspruch mit humaner Haltung und gesellschaftskritischem Blick vereinen. Der Preis wird auf Vorschlag des international besetzten Literarischen Beirats an Personen vergeben, die in deutscher Sprache schreiben und die von der Öffentlichkeit bereits als wichtige literarische Stimmen wahrgenommen wurden. Kathrin Schmidt, Bodo Hell, Klaus Merz, Angela Krauß und Judith Schalansky sind die bisherigen fünf PreisträgerInnen.
Weitere Informationen zur Internationalen Christine Lavant Gesellschaft finden Sie auf der Website www.christine-lavant.com
Sponsoren, Förderer, Mitglieder
Die Aktivitäten der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft, im Besonderen die Dotierung des Christine Lavant Preises mit Matinee und Preisverleihung, werden von der BKS Bank, der Berndorf AG/Redler Vermögensverwaltung, dem Land Kärnten – Kultur, der Hans Schmid Privatstiftung und durch Beiträge der Mitglieder finanziell unterstützt.
Medienpartner
Das ORF RadioKulturhaus, die Wochenzeitung DIE FURCHE, die ORF TVthek, das Klassik-Portal fidelio, die BuchWien, der Kultursender Ö1 und ORFIII begleiten die Veranstaltung der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft als Partner medial.
Eine Presseaussendung der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft
www.christine-lavant.com