Verleihung in der Matinee am 2. Oktober im RadioKulturhaus mit Schauspieler Florian Teichtmeister und dem Duo Sonoma.
Christine Lavant Preis
Der Christine Lavant Preis wurde von der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft 2016 ins Leben gerufen, um an die Dichterin und ihr großartiges Werk zu erinnern. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis für Lyrik und Prosa würdigt Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die in ihrem literarischen Schaffen – so wie auch Christine Lavant – einen hohen ästhetischen Anspruch mit humaner Haltung und gesellschaftskritischem Blick vereinen. Der Preis wird auf Vorschlag des international besetzten Literarischen Beirats an Personen vergeben, die in deutscher Sprache schreiben und die von der Öffentlichkeit bereits als wichtige literarische Stimmen wahrgenommen wurden. Kathrin Schmidt, Bodo Hell, Klaus Merz, Angela Krauß, Judith Schalansky und Maja Haderlap sind die bisherigen sechs Preisträger.
Dem Beirat gehören an: Martin Kušej, Regisseur und Direktor des Burgtheaters Wien, Dr. Katja Gasser, Leiterin des Literaturressorts des ORF, Mag. Robert Huez, Direktor des Literaturhauses Wien, Dr. Ferruccio Delle Cave, freier Publizist und Kurator in Südtirol, Univ-Prof. Mag. Monika Rinck, Schriftstellerin, Übersetzerin und Lehrende am Institut für Sprachkunst. Vorsitzender des literarischen Beirats ist seit Mai 2021 Professor Dr. Klemens Renoldner, Dramaturg, Literaturwissenschaftler und Schriftsteller.
Die Begründung der Jury
Katja Gasser, die die Laudatio auf Alois Hotschnig halten wird, zur Begründung der Jury:
„Alois Hotschnigs Prosa ist Wort für Wort gebaut. Seine Texte bestehen aus Sätzen, die mehrfach durch die Gegenwart und Vergangenheit, das Leben und die Literatur gedeckt sind, um letztlich ein Haus zu ergeben, in das es hineinregnet und das zugleich Schutz bietet – Alois Hotschnigs Werk nimmt sich des Menschen ungeschützt und zärtlich an. Seine Texte sind Gewissensprüfungen, sind Prüfungen von Gewissheiten. Sie zeigen nicht zuletzt, dass jedes Ende auch „Der Anfang von etwas ist“ – so der Titel einer seiner Erzählungen. Nie greift sein Werk in etwas ein, nie geht es darin handfest zu, vielmehr ist es ein intensives sprachliches Umkreisen, das es kennzeichnet. Zugleich sind diese Texte von einer Entschiedenheit, die nur einer haben kann, der mit beiden Füßen fest im Leben steht – und dieses Leben: es ist ohne den Schrecken nicht zu haben und ohne die Schönheit nicht zu ertragen – beides, Schönheit wie Schrecken, pulsieren in den Tiefenschichten dieser dem Schweigen und dem Verschweigen abgerungenen Literatur.“
Zu Alois Hotschnig
Alois Hotschnig, 1959 in Kärnten geboren, lebt als freier Autor in Innsbruck. Er ist Verfasser von erzählender Prosa, Gedichten, Theaterstücken und Hörspielen.
1992 erschien sein Roman Leonardos Hände, 2000 folgte Ludwigs Zimmer. Zuletzt legte er 2021 den Roman Der Silberfuchs meiner Mutter vor. Zudem verfasste er mehrere Erzählbände, u.a. Eine Art Glück und Im Sitzen läuft es sich besser davon.
Für Die Kinder beruhigte das nicht erhielt er den Erich-Fried-Preis, für sein erzählerisches Werk den Gert-Jonke-Preis.
Er wurde aber auch mit einigen anderen, renommierten Preisen ausgezeichnet, wie etwa 2007 mit dem Tiroler Landespreis für Kunst oder 2009 dem Anton-Wildgans-Preis der Österreichischen Industrie.
Seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Die Texte von Alois Hotschnig wurden aber auch vielfach zur Grundlage wissenschaftlicher Studien und Diplomarbeiten, wie jener der Tiroler Autorin Friederike Gösweiner.
Matinee und Preisverleihung
Der Christine Lavant Preis wird auch dieses Jahr wieder im Rahmen einer festlichen Matinee am Sonntag, 2. Oktober um 11 Uhr verliehen.
Im Radiokulturhaus wird der österreichische Schauspieler Florian Teichtmeister zum ersten Mal in den Kosmos Christine Lavants eintauchen und aus ihren Werken lesen, musikalisch umrahmt vom jungen, aufstrebenden Duo Sonoma aus Kärnten.
Florian Teichtmeister zählt zu den prominentesten und markantesten Gestalten des deutschsprachigen Films und Fernsehens und wurde vielfach für seine Rollengestaltungen ausgezeichnet. Seit seinen frühen Zwanzigern ist er auf vielen großen Bühnen zu Hause. Ab 2005 war er Ensemblemitglied im Theater in der Josefstadt, 2019 wechselte er ans Burgtheater.
Das Duo Sonoma – Mira und Sara Gregori? – verbindet seit frühester Jugend die Freude am gemeinsamen Musizieren. Das Musikstudium führte die Schwestern nach Wien und nach Linz, wo sie sich weiter qualifizieren konnten und zu eigenen Kompositionen und Stil fanden. 2021 veröffentlichten sie die erste CD mit dem Titel „DUO SONOMA – 1“.
ORF Kulturchef Martin Traxl moderiert, Julian Pölsler führt Regie.
Das RadioKulturhaus bietet ein Live-Streaming, ORFIII sendet die 90-minütige Aufzeichnung am Sonntag, 9. Oktober um 11 Uhr
Sponsoren, Förderer, Mitglieder
Die Aktivitäten der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft, im Besonderen die Dotierung des Christine Lavant Preises mit Matinee und Preisverleihung, werden von der KELAG, der Berndorf AG/Redler Vermögensverwaltung, dem Land Kärnten, der Hans Schmid Privatstiftung und durch Beiträge der fördernden und ordentlichen Mitglieder der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft finanziell unterstützt.
Medienpartner
Das ORF RadioKulturhaus, die Wochenzeitung DIE FURCHE, die ORF TVthek, das Klassik-Portal fidelio, die Buch Wien, der Kultursender Ö1 und ORFIII begleiten die Aktivitäten der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft als Partner.
Weitere Informationen zur Internationalen Christine Lavant Gesellschaft finden Sie auf der Website www.christine-lavant.com
Presseaussendung Christine Lavant Gesellschaft