Die Wahl zum besten Wissenschaftsbuch des Jahres ist gelaufen. Heuer ist Österreich wieder stark vertreten, sowohl was die Autorinnen und Autoren als auch was die Verlage anbelangt.

Bundesminister Martin Polaschek: „Es geht darum, Wissenschaft und Forschung selbstverständlich in unser Leben zu integrieren. Wir können uns als Gesellschaft nur weiterentwickeln, wenn wir auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und im aufrechten Austausch mit anderen Menschen die richtigen Schlüsse ziehen. Die Wissenschaftsbücher sind und bleiben dafür eine wichtige Quelle.“

Die Siegerbücher in den vier Kategorien:

Medizin/Biologie

Fritz Breithaupt: „Das narrative Gehirn“ (Suhrkamp)
Der Autor beschäftigt sich in seinem Buch mit den Auswirkungen von Narrativen auf das Gehirn. Durch Hirnforschungen und interdisziplinäre Experimente kommt er zu erstaunlichen Erkenntnis-sen. In einem Experiment werden Proband/innen zum Weitererzählen von Geschichten aufgefordert, und anschließend wird beobachtet, welche Teile der Erzählung in Erinnerung geblieben sind. Als Professor für Kognitionswissenschaften und Germanistik arbeitet Breithaupt an der Indiana University in Bloomington.

Naturwissenschaft und Technik

Thomas Bugnyar: „Raben“ (Brandstätter Verlag)
Als Verhaltens- und Kognitionsbiologe unternimmt Bugnyar eine Entdeckungsreise in das Leben, Denken und Fühlen der Raben. Leben Kolkraben wirklich so streng in Zweierbeziehungen wie Ehe-paare? Wie gelingt es ihnen, sich in andere hineinzuversetzen? Und welche Regeln prägen ihr komplexes Sozialsystem? Bugnyar ist Leiter des Departments für Verhaltens- und Kognitionsbiologie der Universität Wien sowie der Forschungsstation Haidlhof in Bad Vöslau.

Geistes-, Sozial-, Kulturwissenschaft

Judith Kohlenberger: „Das Fluchtparadox“ (Kremayr & Scheriau)
Die Forscherin liefert eine detaillierte Analyse des Umgangs mit Vertreibung und Vertriebenen, zeichnet die historischen und gegenwärtigen Entwicklungen in rechtlicher, gesellschaftlicher und individueller Perspektive nach und zeigt Möglichkeiten einer menschlichen Asyl- und Integrationspolitik auf. Kohlenberger ist Kulturwissenschaftlerin und Migrationsforscherin am Institut für Sozialpolitik der Wirtschaftsuniversität Wien.

Junior-Wissensbücher

Elisabeth Etz, Nini Spagl: „Ein Baum kommt selten allein“ (Leykam)
Jede Menge spannendes Wissen über Bäume wird in diesem Entdecker- und Mitmachbuch ab 6 Jahren vermittelt. Bäume sind die ältesten Wesen unserer Erde und viel mehr als nur Sauerstoff- und Schattenspender. Sie kümmern sich um ihre Nachbarn und Nachwuchs und bilden mit ihren Artgenossen zusammen das „wood-wide-web“. Die Autorin Elisabeth Etz studierte Germanistik und Deutsch als Fremdsprache, sie lebt in Wien. Illustratorin Nini Spagl studierte Architektur in Innsbruck und bildet sich derzeit im Bereich Animation weiter.

Die Wahl zu den besten Wissenschaftsbüchern erfolgt in einem mehrstufigen Prozess, der vom Magazin Buchkultur geleitet wird. Eine Fachjury aus den Bereichen Wissenschaft, Forschung, Wissenschaftsjournalismus, Büchereien und Buchbranche wählt in vier Kategorien jeweils fünf Bücher aus. Aus diesen werden im Anschluss in einer Publikumswahl die Siegertitel ermittelt.
Bei der diesjährigen Wahl wurden knapp 8.300 Stimmen abgegeben. Die Preisverleihung findet im Rahmen eines Science Talks am 25. Mai in der Aula der Wissenschaften statt.

Mehr über den Preis und die Wissenschaftsbücher des Jahres

 

Pressemeldung Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung / Red.