Zehn junge Autor:innen sind für den „Wortmeldungen Ulrike Crespo Förderpreis für kritische Kurztexte 2023“ nominiert:

  • Sebastian Behr (Leipzig)
  • Clemens Böckmann (Leipzig)
  • Nicole Collignon (Wien)
  • Giorgio Ferretti (Leipzig)
  • Clara Heinrich (Gols)
  • Louise Kenn (Berlin)
  • Simone Saftig (Düsseldorf)
  • Stav Yehiel Szir (Berlin)
  • Anile Tmava (Berlin)
  • Theresia Töglhofer (Berlin)

Sie wurden für ihre Texte zur Frage “Wenn mangelndes Wissen nicht der Grund für die alarmierenden Zustände der Gegenwart ist, dann womöglich mangelnde Fantasie. Mit welcher Sprache, welchen Erzählungen und Bildern macht ihr kommende Krisen und Kipppunkte erfahrbar?“ nominiert, die Judith Schalansky, Trägerin des Wortmeldungen-Literaturpreises 2023, den Autor:innen stellte.

Mehr als 560 Nachwuchsautor:innen, die noch keine eigenständige literarische Buchpublikation veröffentlicht haben, reichten unveröffentlichte deutschsprachige Texte (literarischer Essay, Rede, kurze Prosa oder Erzählung) ein, die sich literarisch mit der Fragestellung auseinandersetzen. Der „Wortmeldungen Ulrike Crespo Förderpreis für kritische Kurztexte“ möchte junge literarische Stimmen fördern und ermutigen, gesellschaftspolitische Themen in den Fokus zu nehmen und eigene literarische Positionen zu entwickeln. Der Förderpreis ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert.

Die Juror:innen Maryam Aras (Literaturkritikerin), Anna Jung (Programmleiterin, Voland & Quist), Martin Kordi? (Lektor, Carl Hanser Verlag), Anja Utler (Dichterin) und Jan Valk (Programmleiter für deutschsprachige Literatur, Kiepenheuer & Witsch) wählten aus allen gültigen Einsendungen zehn Texte für die Shortlist aus, die sich auf völlig unterschiedliche Weise mit dem Phänomen „Kipppunkt“ auseinandersetzen. Die Autor:innen gehen weit über die ökologische Dimension, die die öffentliche Diskussion um dieses Wort nahelegt, hinaus und beschreiben Krisen nicht zuletzt als soziales und gedankliches Phänomen. Die Shortlist-Nominierungen sind mit je 500 Euro dotiert.

„Große Zusammenhänge und gesamtgesellschaftliche Verschiebungen werden ebenso in den Blick genommen wie die persönlichen Konsequenzen von Gewalt, Krieg oder Klimaveränderung. Und bei aller Düsterkeit scheint auch Humor auf als leistungsfähiges, diagnostisches Werkzeug. Die Texte dokumentieren ein intensives Nachdenken über Sprache, über Körper, über den Menschen im Einklang und im Widerspruch mit der nichtmenschlichen Welt, wobei „Veränderung“ auch als Moment von Ermächtigung und Emanzipation ausgelotet wird und sich so nicht nur apokalyptische, sondern auch utopische Räume öffnen.“, so die Jury zu ihrer Auswahl.

Die zehn nominierten Texte sind ab sofort auf https://www.wortmeldungen.org/foerderpreis/shortlist zu lesen. Anfang November benennt die Jury die drei Preisträger:innen. Die Förderpreise werden am 24. November 2023 im Rahmen einer langen Lesenacht mit allen Autor:innen der Shortlist im Danzig am Platz in Frankfurt am Main verliehen.

„Wortmeldungen Ulrike Crespo Literaturpreis für kritische Kurztexte“

Der „Wortmeldungen Ulrike Crespo Literaturpreis für kritische Kurztexte“ wird jährlich von der Crespo Foundation ausgelobt. Der Förderpreis findet statt in Kooperation mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, präsentiert von hr2-kultur, 54books und Poesierausch. Er ist mit 35.000 Euro dotiert und wird für herausragende literarische Kurztexte verliehen, die sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzen. Bisher erhielten den Wortmeldungen-Literaturpreis Petra Piuk, Thomas Stangl, Kathrin Röggla, Marion Poschmann, Volha Hapeyeva und Judith Schalansky.
Der mit 15.000 Euro dotierte Förderpreis schließt an den Literaturpreis an und soll junge Autor:innen motivieren, in Auseinandersetzung mit dem Thema des Gewinner:innentextes eine eigene literarische Position zu formulieren.

Informationen zum Preis: wortmeldungen.orginstagram.com/wortmeldungenliteraturpreis/facebook.com/wortmeldungen/

 

Aussendung wortmeldungen.org / Red.