Der fünfzehnte Leo-Perutz-Preis für Wiener Kriminalliteratur wurde am Dienstag, den 29. Oktober 2024 im Rahmen des 20-jährigen Jubiläums der Kriminacht im Wiener Kaffeehaus im Palais Todesco an Heinrich Steinfest verliehen. Der diesjährige Preisträger wurde für seinen Kriminalroman Gemälde eines Mordes (Piper Verlag) ausgezeichnet.

Der mit 5.000 Euro dotierte Literaturpreis wurde von Heide Kunzelmann, Referatsleiterin für Literatur und Öffentlichkeitsarbeit der Kulturabteilung der Stadt Wien, und Gustav Soucek, Geschäftsführer des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels, überreicht. Der Leo-Perutz-Preis wird gemeinsam von der Stadt Wien Kultur und dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels gestiftet und mit freundlicher Unterstützung der Bestattung Himmelblau ausgerichtet.

Auf der Shortlist für den Leo-Perutz-Preis 2024 waren insgesamt fünf Werke zu finden: Neben Heinrich Steinfest waren auch Peter Lorath mit „Tanz der Furien – Wiener Abgründe“ (Piper Verlag), Annemarie Mitterhofer mit „Wiener Magnolienmord“ (Gmeiner Verlag), Theresa Prammer mit „Schattenriss“ (Haymon Verlag) und Manfred Rebhandl mit „Hundert Kilo Einsamkeit“ (Haymon Verlag) nominiert. Die Laudatio hielt der Autor und Vorjahressieger Kurt Palm. Im Vorfeld der Preisverleihung lasen alle Nominierten in unterschiedlichen Locations der Kriminacht im Wiener Kaffeehaus.

Der Autor

Heinrich Steinfest wurde 1961 geboren. Albury, Wien, Stuttgart – das sind die Lebensstationen des erklärten Nesthockers und preisgekrönten Autors, welcher den einarmigen Detektiv Cheng erfand. Er wurde mehrfach mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet, erhielt 2009 den Stuttgarter Krimipreis und den Heimito-von-Doderer-Literaturpreis. Bereits zweimal wurde Heinrich Steinfest für den Deutschen Buchpreis nominiert: 2006 mit „Ein dickes Fell“; 2014 stand er mit „Der Allesforscher“ auf der Shortlist. 2016 erhielt er den Bayerischen Buchpreis für „Das Leben und Sterben der Flugzeuge“, 2018 wurde „Die Büglerin“ für den Österreichischen Buchpreis nominiert.

Aus der Begründung der Jury

„Die Geschichte, die Steinfest erzählt, ist wahnwitzig und fantastisch zugleich und steht somit in der Tradition eines Leo Perutz. Wie dieser führt der Autor seine Geschichte mit schonungsloser Präzision bis zu dem Punkt, an dem alle scheinbaren Sicherheiten infrage gestellt werden. Nichts ist so, wie es scheint, und Täuschung ein zentrales Thema des Buchs. Steinfests Stil strahlt eine leise Ironie aus, ist aber gleichzeitig poetisch und elegant. Das Schreckliche und das Komische bedingen einander.
Man folgt dem Duo Markus Cheng und Frau Wolf gebannt um die halbe Welt und staunt über Fantasie und Einfallsreichtum des Autors, der selbst die absurdesten Entwicklungen so erzählt, als würden sie einer zwingenden Logik folgen. Dass das filmreife Finale in Hamburg und Wien ein bisschen an James Bond erinnert, ist durchaus positiv zu verstehen, war doch auch der Autor der James Bond-Romane, Ian Fleming, ein glühender Verehrer von Leo Perutz.
‚Gemälde eines Mordes‘ ist ein ganz und gar fantastisches Buch, und sein Autor, Heinrich Steinfest, ein in jeder Hinsicht würdiger Preisträger.“

Die Jury

Die Jury 2024 besteht aus Jury-Sprecherin Sylvia Fassl-Vogler (Stadt Wien Kultur), Susanne Remmer (HVB, Buchhandlung Franz LEO & Comp.), Kurt Palm (Leo-Perutz-Preisträger 2023), Ina Rossak (Thalia) und Silvia Vertetics (Bestattung Himmelblau).

Der Preis

Mit dem Leo-Perutz-Preis für Wiener Kriminalliteratur, der jährlich vergeben wird, werden Krimis ausgezeichnet, deren Qualität und literarischer Anspruch an den namensgebenden österreichischen Literaten erinnern. Darüber hinaus sollen die ausgezeichneten Werke einen möglichst innovativen Charakter haben und einen Wien-Bezug aufweisen.

 

Aussendung Hauptverband des Österreichischen Buchhandels / Red.