Der von der Fachgruppe Buch- und Medienwirtschaft der WK Wien vergebene Wiener Buchpreis wurde am 23. April zum zwölften Mal verliehen. Er ging heuer an die Autorin Renate Welsh. Michael Schnepf erhielt den Performancepreis, und der Ehrenpreis der Wiener Buchbranche wurde an Michael Orou überreicht.

„Bücher sind wichtige Kulturgüter“, sagt Kristina Macherhammer, Obfrau der Fachgruppe Buch- und Medienwirtschaft der WK Wien: „Und der Buchhandel ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Wirtschaft und Kultur, der maßgeblich zur Vielfalt und Lebendigkeit unserer Stadt beiträgt.“

Wiener Buchpreis – Renate Welsh

Renate Welsh gilt als eine der wegweisenden Autorinnen der Kinder- und Jugendliteratur und reiht sich hier ganz dicht an Mira Lobe oder etwa Christine Nöstlinger. Doch ist ihr Werk nicht auf Kinderbücher beschränkt. Sie schreibt ebenso für Erwachsene – und in ihren Schreibkursen, die sie hält, auch mit Erwachsenen. Ihr bekanntestes Werk ist wahrscheinlich jenes über den kleinen Vampir „Vamperl“, der den Menschen die schlechte Laune aussaugt.

In den Augen der Jury ist es ihr gelungen, Genregrenzen und Klassifizierungen in Frage zu stellen bzw. die Grenzen von Geschichte und Gegenwart aufzuheben. Die Werke der laut Jury hochpolitischen Autorin lassen sich auch als Plädoyer für eine lebendige Demokratie lesen.
Der mit 5.000 Euro dotierte Wiener Buchpreis ging somit an Renate Welsh.

Performancepreis – Michael Schnepf

Der in Wien geborene Verleger, Herausgeber und Publizist gründete 1989 das Magazin Buchkultur. Es gilt als eines der wichtigsten Magazine im deutschsprachigen Raum, das über Autoren und Neuerscheinungen von der Belletristik über das Sachbuch bis hin zum Kinder- und Jugendbuch berichtet.

Die Jury würdigt mit ihrer Entscheidung für die Vergabe des mit 1.000 Euro dotierten Performancepreis an Michael Schnepf dessen innovative Konzepte in der Vergangenheit und Gegenwart auf höchstem Niveau ebenso wie den gerade stattfindenden Generationenwechsel, den er mit viel Gespür und Verständnis umsetzt.

Ehrenpreis der Wiener Buchbranche – Michael Orou

Michael Orou war 35 Jahre lang Verlagsvertreter bei Mohr Morawa. Seine Aufgabe war es u.a., das Verkaufspotenzial der Bücher einzuschätzen und diese dann dem Buchhändler schmackhaft zu machen. Während seiner Laufbahn stellte er viele namhafte Verlage aus dem In- und Ausland dem Buchhandel vor.

Laut Jury braucht es durchaus Geduld und diplomatisches Geschick, um für einen gelingenden Marktauftritt zu sorgen. Stellvertretend für viele Kollegen geht das Danke an ihn, der deutschsprachige Verlage, deren Programme, Autoren und Büchern in Österreich sichtbar machte und ihnen Verbreitung verschaffte.

„Mit dem Wiener Buchpreis unterstreichen wir die große Bedeutung dieses Mediums in einer zunehmend digitalen Welt“, sagt Macherhammer abschließend.

 

Presseaussendung Wirtschaftskammer Wien